Jan-Philipp Litza

Was mit Holz Teil 2: Der Fahrradschuppen

Als wir vor über einem Jahr in dieses Haus gezogen sind, fehlte uns schon von Anfang an eine vernünftige Parkgelegenheit für die Fahrräder. Wir haben uns lange mit einem Fahrradzelt von Real beholfen, das wir bei einem der ersten Einkäufe zufällig gefunden hatten. Es konnte die zwei Fahrräder knapp beherbergen, war dann aber auch mehr als voll. Außerdem war es halt ein Zelt, das vom Wind (eher: Sturm) häufiger mal umgeweht wurde, egal wie viel Mühe wir uns mit dem Abspannen gegeben haben. Nicht optimal. Vom Reißverschluss ganz zu schweigen.

TODO: Bild vom Zelt?

Anfang Juni hatte ich eine Woche Urlaub, und wollte dieses Zelt endlich durch etwas Vernünftiges ersetzen. Und nachdem ich vor zwei Jahren ja schon einen Wickeltisch gebaut hatte, wie schwierig kann so ein Fahrradschuppen da schon sein?

Als erstes habe ich eine grobe Skizze gemacht, wie ich mir den Schuppen überhaupt vorstellte. Der ursprüngliche Plan war, dass er vorne eine Doppeltür hat, hinter der die Fahrräder stehen, und links daneben noch eine einzelne für den Fahrradanhänger. Die Maße waren außerdem vorgegeben durch das Pflaster, auf dem der Schuppen stehen sollte, da wir dort möglichst wenig dran verändern wollten (um den Schuppen bei Auszug ggf. rückstandslos entfernen zu können).

Diesen Plan musste ich bald verwerfen, als mit klar wurde, dass der Baum direkt daneben natürlich seine Wurzeln genau da hat, wo ein Eckpfeiler hin müsste. Also haben wir den Teil für den Anhänger dem Baum zur Liebe aufgegeben.

Um konkret mal ne Anzahl an Brettern für die Verschalung, Längen für die Balken etc. zu bekommen, habe ich mich einige Abende an [OpenSCAD] gewagt, und ein kleines 3D-Modell des gedachten Schuppens erstellt. Ich hatte noch nie damit gearbeitet, aber da man so ein Modell quasi programmiert ("Erstelle Quader dieser Größe. Bewege Quader da hin. Drehe Quader.") konnte ich sogar die wesentlichen Parameter als Variablen festlegen und etwas daran rumspielen, bis ich zufrieden war. Daraus entstand dann also folgende Einkausfliste und ein schickes Bild:

TODO: Teileliste

Bis hierhin hatte das ganze Projekt keinen Kontakt mit der Realität, und ich hatte noch ein gutes Gefühl. Ich kaufte die erste Charge an Material ein (keine Chance, so viel Holz auf einmal in nem Polo zu transportieren) und machte mich noch ziemlich unsicher ans Werk. Die Pfostenhalter verschwanden im Boden - und dann begannen die Probleme. Nur weil die Pfosten als "90mm×90mm" verkauft wurde, heißt das ja nicht, dass sie alle in 91mm×91mm Bodenhülsen passen, nech? Tatsächlich haben von den 6 Pfosten gerade mal 3 gepasst, also musste ich einen noch mit vollkommen ungeeignetem Werkzeug verschmälern. Juhu.

Apropos Werkzeug. Am Anfang der Planung hatte ich noch keine Ahnung, wie ich eigentlich sowas wie nicht-rechtwinklige Schnitte in die Balken machen sollte. Aber für sowas gibt es natürlich in jedem Baumarkt oder Werkzeugverleih Kappkreissägen. Ich hatte Glück und musste nicht mal eine kaufen, da mein Chef mir seine geliehen hat. Vielen, vielen Dank dafür, denn Spoiler: Es dauerte alles länger, und leihen wäre ziemlich teuer gewesen.

Aber zurück zum Bau: Nach den ersten Schnitten mit der Säge