Jan-Philipp Litza

Donots Konzert

Gestern Abend war ich mit meiner Freundin auf dem Donots-Konzert im MusikZentrum Hannover. Wir sind mit dem Auto hingefahren, obwohl unser Semesterticket bis zum Bahnhof in Hannover gereicht hätte, damit wir nicht evtl. früher gehen müssen, um die letzte Bahn um 0:20 Uhr zu bekommen. Nach fast 2 Stunden Fahrt (Google Maps hatte uns 1 Stunde 20 Minuten vorhergesagt…) und noch ca. 10 Minuten durch die Straßen irren, weil wir etwas entfernt geparkt hatten, wurden wir mit einem interessanten Anblick konfrontiert: Vor dem Eingang zur Veranstaltungshalle des MusikZentrums gab es einen Getränkestand an dem auch gegrillt wurde, samt Biertischen und -bänken. Ein sehr interessantes Ambiente für ein Konzert, hatte fast etwas von Festival (nicht dass ich das wüsste, ich war ja nie auf einem…).

Pünktlich um 9 Uhr, etwa eine halbe Stunde nach unserer Ankunft, fing die Vorband Royal Republic an zu spielen. Wir hatten uns vorher schon Youtube-Videos von Auftritten von denen angeguckt und ich war der Meinung, dass sie zwar gute Musik machen, auf der Bühne aber eher lahm sind. Weit gefehlt. Die Jungs aus Schweden haben dem recht kleinen und schon zu diesem Zeitpunkt verdammt heißen Veranstaltungsort noch mehr eingeheizt. Nach fast einer Stunde haben sie sich verabschiedet mit dem Kommentar, dass wir das beste Publikum waren, das sie bisher hatte, was später auch nochmal von den Donots selbst ausgerichtet wurde – und das obwohl sie einige Tage vorher in Stockholm gespielt hatten, immerhin ihrer Heimat.

Und nach dem obligatorischen Soundcheck ging es endlich los: Ingo, Guido, Alex, Jan und Eike betreten die Bühne! Erstaunlicherweise war Calling nur der zweite Titel, obwohl wir ihn als Opener erwartet hatten… naja, fast. Zum ordentlichen Pogen hat die erste Single aus Donots’ neuem Album „The Long Way Home“ die Menge trotzdem gebracht. Dass das Pogen auch relativ konstant blieb nebst ständigen „Donots“-Rufen in den Pausen und einer allgemein hammergeilen Stimmung bewegte Ingo und die anderen auch dazu, nach ca. jedem zweiten Lied zu sagen, wie geil es sei, endlich wieder in Hannover zu spielen, und dass wir das geilste Publikum auf der Tour sein – so oft, dass es echt ernst gemeint rüberkam.

Fast genau so oft kam die Temperatur zur Sprache: Bei gefühlten 40°C und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 150% dauerte es nicht lange, bis die T-Shirts nasser waren als nach einem Regenschauer.

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, das 2-stündige Konzert in allen Einzelheiten zu beschreiben. Ingos Crowd Surfing zur Bar und zurück, aktive Beteiligung des Publikums, das und viel mehr muss man einfach selbst erlebt haben. Das ist eben der Vorteil bei so „unbekannten“ Bands: Die Securities lassen die Band-Mitglieder auch mal von der Bühne und das Publikum rauf.

Kurz vor Mitternacht war das Konzert leider zu Ende – auch wenn ich bald gestorben wäre, wenn es noch länger gewesen wäre. Ich habe mir als Andenken die EP von Royal Republic gekauft und von den Bandmitgliedern signieren lassen, weil ich die echt dufte fand. T-Shirts waren mir gerade zu teuer. Mit Hetzen hätten wir vermutlich auch noch die Bahn bekommen, hätten dann aber vom Bremer Hbf trotzdem ein Taxi nehmen müssen. Und im üstra (Hannoveranischer Verkehrsverbund) hätten wir auch löhnen müssen. Also war die Entscheidung mitm Auto schon ganz gut, zumal wir da noch weiter Party machen konnten und vermutlich früher wieder hier waren, als ohne.

Ach übrigens, das ganze war mein Geburtstagsgeschenk an meine Freundin.